Hallo Zusammen,
Ihr habt ja mitbekommen, dass wir schon voll in den Hochzeitsvorbereitungen stecken. 🙂
Diese Woche kommt Anke aus dem Urlaub zurück und wir müssen bis dahin unsere Textentwürfe und so die grobe Ablaufplanung fertig haben.
Ansonsten sind wir schon ganz gut vorbereitet was die größeren Sachen angeht – aber die Kleinigkeiten… ihr wisst ja wie das ist. ^^
Wir brauchen noch ein paar Tische & Deko, Blumen, Ringe und Angis Friseur aber das sollte in 3 Monaten zu machen sein oder?
Deshalb jetzt mal wieder ein bisschen was über das Leben hier in NZ.
Angi hat einen Job 😀
Dass die Jobsuche mit Work & Holiday Visum nicht ganz so einfach ist, hatten wir ja schon geschrieben. Angi hat aber trotz aller Umstände (nennen wir sie einfach mal „Fastfood Recruiter“) relativ schnell job interviews und dann auch ganz unerwartet und unkompliziert ein Job Angebot für 6 Wochen bekommen. (Woop Woop! 🙂 )
Kiwis können ja in der Regel von einer Woche auf die nächste kündigen – daher brauchte ihr jetziger Arbeitgeber ganz dringend jemanden, um einzuspringen bis sie eine neue permanente Besetzung gefunden haben.
Da sie in diesem Steuerjahr noch nicht gearbeitet hat, fällt auch nur der Mindeststeuersatz von ca. 17% an, was natürlich auch sehr willkommen ist. 😀
Sie hat außerdem in den Monaten bis August viele Prüfungen & Assignments abgeschlossen, womit das Ende des Studiums auch schon wieder näher gerückt ist.
Wir haben unser Residence Visum beantragt!
Wir wollen noch länger in NZ bleiben und mussten dafür am Ende jetzt ca. 500 Seiten für die Behörden aufbereiten und jetzt heisst es Daumen drücken dass alles so schnell wie möglich durchgeht :). Wer mal wissen möchte, was das bis dato für uns so gekostet hat:
– Der Antrag zum Antrag (EOI): $510NZD
– Die Anerkennung meiner Qualifikation (IQA): $138NZD + $746NZD
– Health Check für Angi & mich: $980NZD
– Übersetzungen: $343NZD + $700NZD
– Antrag auf Skilled Migrant Category (Residence) Visum: $1810NZD
– Viele Nerven meiner Lieben Mum, um sich durch das Dokumentenchaos zu Hause zu wühlen und alles rüberzuschicken!
Macht insgesamt stolze $5200 NZD.
Das ist jetzt nachdem wir für alles Preisvergleiche eingeholt haben und nur das Szenario dass die Immigrationsbehörde nicht noch zusätzliche Dinge von uns sehen möchte. Daumen drücken bitte!! 😀
Es gibt schon so einige Dinge an die wir uns hier in NZ gewöhnt haben:
- Englisch natürlich… Mittlerweile können wir auch ohne Probleme (oder es zu merken) die Sprache wechseln. Es ist extrem selten dass wir Verständnisprobleme haben und wenn doch, dann liegt es teilweise auch an dem Akzent unseres gegenüber. 😉
- Spenden, große Hilfsbereitschaft und Bescheidenheit
Wir sind immer wieder positiv überrascht aber mittlerweile gewöhnen wir uns auch an den Gedanken hier, dass man in NZ auch ohne einen Vertrag für alles zu haben sehr entwspannt miteinander umgehen kann. In Deutschland weiss man ja schon, dass man bei Mobilfunkverträgen, Rente und Arbeit bei jeder Gelegenheit irgendwie „über den Tisch gezogen‘ wird. Hier ist es eher so, dass ich mich verhältnismäßig unsozial fühle, wenn ich nicht bei jeder der wöchentlichen Spendenaktionen mitmache, da es ansonsten jeder andere zu tun scheint - Ruhe… Ich habe schon vergessen wie laut Berlin ist aber manchmal denkt man fast man ist allein auf dieser Welt wenn man am Sonntag mittag bei Sonnenschein durch die Stadt läuft und quasi allein unterwegs ist. (Ganz plötzlich beim nächsten Fundraising event oder wie jetzt bei „Wellington on a plate“ ist die Stadt dann aber wieder voll von Menschen)
- Gutes Essen und viele viele lokale Produkte
Neuseeland ist ja von allem weit entfernt. Oft lohnt es sich nicht, Produkte zu importieren und Dinge wie Nutella und co. sind einfach extrem teuer. Also gibt es solche tollen Sachen wie „Schokoladen Fische“ (quasi wie marschmellows mit Schoko-überzug) und Meersalz mit Karamel Schokolade. Das Essen ist allgemein wirklich sehr lecker… Fisch, Fleisch und vor allem Gemüse wirkt einfach „frischer“. - Kiwis machen keine Pause
Viele hier sind wirklich engagiert in ihrer „community“, unterstützen irgendwelche gemeinnützigen Organisationen und Essen ihr Mittag direkt am Computer und dem üblichen Report, der mal eben fertig werden muss. (PS: Auf Angis Arbeit geht es etwas anders zu aber ist halt eben ein Medienhaus ;)) Aber am krassesten finde ich immernoch die Anzahl an Menschen die Abends nach der Arbeit den Berg hinauf nach Hause joggen… - Uber und Countdown
Da wir kein Auto haben und damit wahrscheinlich so ziemlich die Einzigen hier sind, bewältigen wir fast alles zu Fuß oder mit dem Bus. Allerdings gibt es auch Situationen wo es (vor allem am Wochenende mit dem Bus 60 min dauert, wo man mit dem Auto nur 15 min. brauchen würde. Dann nutzen wir idr Uber- was quasi Taxi fahren (nur billiger) ist. Das kostet dann zwar 12 statt 8 Dollar aber Zeit ist auch Geld. Den Einkauf erledigen wir Online was wirklich super funktioniert.
LUX Light Festival
Am Sonntag, den 30.08.15 haben wir uns das Lichter Festival in Wellington angeschaut 🙂 Wir sind ja begeisterte „Festival of Lights“ Fans, welches uns jedes Jahr in Berlin begeistert…
Natürlich kann man beide Festivals nicht miteinander vergleichen: Wellington hat keine Hochhäuser, die angeleuchtet werden können, die Fläche hier ist viiiiel kleiner und das Budget in Berlin ist natürlich um einiges höher – dennoch: Es hat uns richtig gut gefallen, was die Wellingtonians (Äquivalent zum Berliner) auf die Beine gestellt haben 🙂 Die Illustrationen waren schon ziemlich spektakulär und „Kunst pur“ 🙂 Manches Lichtspiel wurde mit Musik hinterlegt (teilweise mit einer aberwitzigen Story über Aliens^^) und andere kleine Lichter Shows waren ein Wirrwarr aus Tanz, Musik, Lichter und Vorstellungskraft (von Studenten der lokalen Kunsthochschule – mehr muss ich dazu nicht sagen^^).
Wir haben dazu hausgemachte Pommes (wirklich sehr lecker) und heiße Waffeln mit Banane und Honig Syrup gegessen! Ganz anders – aber super cool! Wir hatten auch tierisches Glück mit dem Wetter!!! Es war kaum Wind, einige tolle Wolken (super für Fotos!) und gar nicht mal sooo kalt.
Zealandia „Wildlife Sanctuary“
Nur 15 Minuten mit dem Auto entfernt haben wir hier in Wellington eine Zufluchtsstätte / Naturschutzgebiet für gefährdete Vögel und andere kleine Tierarten (einige Insekten, Echsen Arten, etc.) und Pflanzen. Super interessant!
Als die ersten Seefahrer nach Neuseeland kamen, brachten sie unter anderem Opossums, Ratten und fremde Vogelarten mit in die neue Welt – dies führte dazu, dass viele neuseeländische Tier- und Pflanzenarten bald vom Aussterben bedroht waren; oder komplett ausgerottet wurden 🙁
Vor einigen Jahren haben sich dann Forscher, Naturwissenschaftler und viele Freiwillige dazu entschlossen mit einem 8,6 Kilometer langem Schutzzaun das Karori Wildlife Sanctuary zu erschaffen: Hier versucht man, die Biodiversität auf einer ökologischen Insel von 225 Hektar Wald wiederherzustellen. Der Zaun hält vierzehn Arten nicht heimischer Säuger aus dem Gebiet fern. Es wurden teilweise Bäume gepflanzt, die erst in ca. 500 Jahren ausgewachsen sein werden – uns genau das ist die Vision dieses Naturschutzgebietes: man versucht alles wieder so herzustellen, wie es war und so dass heimische Tier und Pflanzenarten sicher überleben können 🙂
Und da es KEIN ZOO ist und es somit keine Attraktionen und Shows gibt, ist es so ziemlich Glückssache, ob man eine vom Aussterben gefährdete Vogelart irgendwo mitten in diesem Wald sieht (und dann auch erkennt^^). Da Eric und ich allerdings absolut keine Ahnung haben, ob es sich um einen üblichen Spatz oder eine seltene Vogelart handelt, haben wir so ziemlich alles photographiert, was uns so vor die Linse kam 😉
P.S.: Man kann auch Nacht Touren buchen!! Wenn man Glück hat kann man sogar dem ein- oder anderen Kiwi begegnen..wenn man Pech hat (und sind wir mal ehrlich, das ist auch der wahrscheinlichere Fall) watschelt man mitten in der Nacht durch Matsch und Gras durch’n Wald und hofft a) keinem riesen Insekt (denn die gibt es hier!!!) zu begegnen, b) seinen Vordermann nicht zu verlieren und c) nicht durch Spinnweben zu rennen und dann panisch mit den Armen durch die Gegend zu wedeln…und das alles mit dem Gedanken im Kopf: „Lass bloß die Taschenlampe nicht fallen“ …so stellen wir uns das vor 😉
Endlich habe ich es mal wieder geschafft, bei eurer Seite vorbei zu schauen :). Weiterhin viel Spaß „da unten“ und liebe Grüße aus dem kälter werdenden Berlin
Thx Tom 🙂 Bei uns wird es allmählich wärmer aber das kommt vor allem drauf an ob die Sonne scheint 😀 Eure Urlaubsbilder waren spannend 😀 Liebe Grüße 🙂